Bestand vs. Neubau
Während in den letzten Jahren bereits immer strengere Auflagen dazu geführt haben, dass neu errichtete Gebäude meistens einen relativ geringen Energiebedarf haben und dieser auch zunehmend aus umweltfreundlicheren Quellen gedeckt wird, stellt sich die Situation beim vorhandenen Gebäudebestand ganz anders da. Insbesondere institutionelle Investoren haben erkannt, dass sie in diesem Segment relativ leichtes Spiel haben, ihre Produkte als nachhaltig zu präsentieren. In Relation zum Gebäudebestand ist das Neubauvolumen jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn wir den Energiebedarf und damit die Emissionen im gesamten Immobiliensektor reduzieren wollen, muss vor allem der Gebäudebestand signifikant verbessert werden.
Technologie-Anforderungen
Eigentlich sind die notwendigen technischen Maßnahmen bereits seit Jahren bekannt. In erster Linie geht es darum, den Energiebedarf durch Verbesserung der Gebäudehülle zu reduzieren und den verbleibenden Bedarf aus umweltfreundlichen Quellen zu decken. Dafür eignen sich insbesondere Wärmpumpen bzw. in manchen Situationen möglicherweise auch Biomasse-Heizungen. Photovoltaik oder Solarthermie können sinnvolle Ergänzungen darstellen und auch die Rückgewinnung der Wärme von Abwässern kann in manchen Situationen realisiert werden. In der warmen Jahreszeit kann durch eine Kühlung/Temperierung der Wohnräume, die Abwärme genutzt werden um einen Teil des Warmwasserbedarfs zu decken.
Gebäudeübergreifende Ansätze
Besonders das Zusammenspiel unterschiedlicher Nutzungsarten in einem Gebäude oder auch in einer Siedlung kann zusätzlich genutzt werden. Einige Nutzungen erfordern beispielsweise ganzjährige Kühlung (zB Kühlschränke/-Truhen von Lebensmittelhändlern, Rechenzentren oÄ), deren Abwärme bisher weitestgehend ungenutzt in die Umwelt abgeleitet wird. Wir beabsichtigen derartige Potentiale zu identifizieren und zu nutzen.
Immobilien und Mobilität
Ein guter Teil unserer Mobilität erfolgt von einer Immobilie zu einer anderen. Sinnvolle Konzepte können dazu beitragen, den Mobilitätsbedarf insgesamt zu reduzieren (zB Shared-Office Möglichkeiten für Home-Office) und ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot hat das Potential den motorisierten Individualverkehr positiv zu beeinflussen. Dabei spielen Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge (PKW, Fahrräder, Roller) eine Rolle, wie auch Carsharing-Angebote, sichere Fahrradabstellplätze und dergleichen.
gesetzliche Rahmenbedingungen
Die größte Hürde stellen die gesetzlichen Rahmenbedingungen dar, da Einsparungen des Mieters oft nicht direkt herangezogen werden können, um eine Investition zu refinanzieren. Für diese Herausforderung haben wir verschiedene Konzepte und Ideen entwickelt, die sowohl für die Nutzer als auch für die Eigentümer faire Lösungen bieten.